Traum

„Sternchen“, sagte er. Nichts weiter.

„Sternchen, also“, dachte ich und wusste, dass dieses Codewort mich begleiten würde – vielleicht ein Leben lang.

Die Sterne am nächtlichen Himmel spannten den Bogen zwischen den Städten, die wir bewohnten. Nacht für Nacht betrachteten wir den Himmel – jeder für sich – und tauchten in den Sternensee ein. Nichts konnte uns davon abhalten, weder Wolken noch Nebel. Wir wussten, sie waren da, die Sterne. Verlässlich. Nacht für Nacht.

In unseren Träumen bildeten die Sterne einen Pfad, auf dem wir uns bewegen konnten. Erst kletternd, dann tanzend und schwebend glitten wir von einem Himmelskörper zum nächsten. Es glänzte und glitzerte. In unseren Schlafanzugtaschen sammelten wir Sternenstaub, um ihn später den Liebsten ins Haar zu streuen.

In besonderen Nächten begleitete der Mond unseren Weg. Ausgelassen schaukelten wir auf seiner Sichel und hörten den Mondmann fröhlich musizieren. Nach diesen Mondnächten fand ich morgens gewiss einen Mondblumenstrauß auf meinem Nachtkästchen.